Hunde die bellen beissen nicht oder Hunde die beissen bellen nicht?

Wenn wir zu einem Bissvorfall mit Hund/Mensch gerufen werden, heisst es meistens vom Menschen der gebissen wurde, der Hund hat mich einfach aus dem Nichts gebissen…
Stimmt nun die vielverbreitete Aussage, Hunde die bellen beissen nicht? An diesem Irrglauben ist etwa soviel Wahrheit wie Hunde die mit dem Schwanz wedeln sind alle nur freundlich.
Eher stimmt die Aussage, wo es raucht, ist auch Feuer oder ohne Donner kein Blitz! Vielfach ist es häufiger so, dass der gebissene Mensch die mehr oder weniger deutlichen Drohungen und Warnungen des Hundes entweder missverstanden, ignoriert oder schlichtweg nicht respektiert hat. Hunde kommunizieren immer, es ist nur nicht ganz einfach die feinen Signale oder auch Calming-Signals zu verstehen und in der Gesamtsituation einzuordnen.

Ein physisch und psychisch gesunder Hund beisst nicht einfach grundlos zu. Leider sind viele solcher Bissvorfälle intra-familiäre Ereignisse. Das heisst konkret, der Hund welcher gebissen hat, lebt in der eigenen Familie oder im familiennahen Umfeld. Es ist also vielfach ein bekannter Hund. Leider trifft es in diesem Umfeld meist Kinder, die alleine von ihrer Körpergrösse her die meisten oder auch schwerwiegendsten Verletzungen davontragen. Da ihr Gesicht und die Gliedmassen auf angreifbarer Höhe liegen.

Häufig kommt dann vom geschockten Hunde-BesitzerIn die Aussage,“ das hat er noch nie gemacht“ oder “ er wollte ja nur spielen“, „so kenne ich ihn gar nicht“.
Vielleicht als kleine Orientierung, welches sind denn Warnsignale, die ein drohender Hund abgeben kann:

  • Zähne fletschen
  • Lefzgen verziehen
  • Fixierender Blick
  • Tiefes Grummeln
  • Knurren
  • Züngeln
  • Lefzgen lecken
  • Sich von sich aus entfernen, Abstand!
  • Allgemeine Stresssymptome

In unseren speziellen Angstcoachings für Kinder-und Erwachsene, werden die Angstpatienten eingehend auf die Ausdrucksweise des Hundes sensibilisiert. Sie lernen die Sprache der Hunde zu verstehen und zu interpretieren.

Je besser der Hund verstanden wird, desto kleiner ist das Risiko einer Bissverletzung. Das primäre Ziel dieser Coachings ist immer, jede mögliche Bissverletzung im Vorfeld vermeiden zu können! Neben den physischen Verletzungen, darf die traumatische psychische Verletzung der Bissopfer nicht vergessen werden.