Wie arbeitet eigentlich das Dog Coach Team?

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Diese Frage wird oft gestellt. Gerade kürzlich klingelte das Telefon, am anderen Ende meldete sich eine verzweifelte Dame, die massive Probleme mit ihrem Hund hat und nervlich angeschlagen wirkte. Die soziale Isolation hat bereits begonnen und der Leidensdruck ist entsprechend hoch. Herr Weber, ich habe alle gewohnten Hundeschulstadien durchlaufen, sämtliche Bücher gelesen die auf dem Markt erhältlich sind und nach dem 4.Hundetrainer aufgegeben. Nichts funktioniert, ich habe gefühlte 1000 Ratschläge erhalten, jeder hat eine andere Meinung zu meinem Problem. Ich bin verzweifelt und habe kein Vertrauen mehr in meinen Hund!

Meinen Sie es gibt da noch Hoffnung? Mein Hund ist dermassen aggressiv im Umgang mit anderen Hund und Menschen, dass ich praktisch nicht mehr nach draussen gehe und wenn, nur abgelegene Wege benütze die berechenbar sind. Nach welcher Methode arbeitet denn das Dog Coach Team fragt die Dame interessiert?

D.O.G.S, Clicker-Training, Natural Dogmanship, Triple-S, klassiche Konditionierung, nonverbale Kommunikation, aversives Training ???

Die Dame hatte sich wirklich breit informiert, was es alles für Methoden auf dem Markt gibt!

Leider muss ich Sie enttäuschen sagte ich zu ihr, ich arbeite einfach in dem ich ihren Hund und sie als Team lese. Ich spreche und verstehe die Sprache der Hunde und der Menschen, versuche mich in die Energie von Hund und Halter einzufühlen und  analysiere das Zusammenspiel und eingefahrene Muster der Beiden. Anschliessend kann ich ihnen detailliert mitteilen, was im Team falsch läuft und wo sie und ihr Hund Hilfe benötigen. Ihrem Hund teile ich auf „Hündisch“ mit, wie er sich zu verhalten hat und korrigiere ihn wenn nötig im erforderlichen Masse. Ich arbeite ausschliesslich intuitiv, mit Berührungen und meiner Körpersprache.

Sie füllen mir vorab möglichst genau einen 13-seitigen Anamnesebogen aus, anhand dessen ich mir ein erstes Bild der Situation machen kann. Danach treffen wir uns auf einen Spaziergang mit ihrem Hund.

Langes Schweigen folgt meinen Erklärungen am anderen Ende der Leitung, bis die Dame meint, sehr ungewöhnlich, aber es klingt für mich logisch, nachvollziehbar und stimmig.

Nach der klassischen Anamnese folgte der Spaziergang mit kleinen Korrekturen an der Halterin und am Hund. Grosses Erstaunen am Schluss bei der Halterin.

Herr Weber, sie sprechen ja gar nicht mit meinem Hund, geben keine verbalen Kommandos und er macht alles von alleine was sie wollen? Ich verstehe es zwar nicht, aber es funktioniert!

Der Spaziergang war sehr entspannt und ruhig, keine Anzeichen der geschilderten Aggressionen zeigten sich. Ruhige und entspannte Energie konnten fliessen und das zerrüttete Team kann wieder in sich zusammenwachsen.

Es braucht nicht immer eine hippe Methode, wissenschaftlich belegte Vorgehensweisen oder teure exklusive Seminare, die Natur der Hunde zeigt uns den Lösungsweg auf, wir müssen nur lernen unsere Hunde zu lesen, zu verstehen und ihre Bedürfnisse zu erfüllen.

Ich frage mich immer als erstes, was wäre in der Natur jetzt wohl nötig, wie würde das Rudel das Problem lösen, wie würde der Leithund des Rudels reagieren und handeln?

Wenn wir uns wieder mehr auf unsere angeborenen Sinne konzentrieren, entschleunigt unterwegs sind, im Hier-und-Jetzt leben, uns nicht ständig ablenken durch Reizüberflutung und Dingen ihre Zeit lassen, die sie brauchen, entsteht ein neues Wahrnehmungssensorium, welches wir zur Kommunikation nutzen können in der Welt der Hund und Menschen, in der wir leben.

(Bilder: Andreas Trächslin)