Diese Ausdrücke lösen bei den meisten Menschen ungute Gefühle aus. Ein Relikt aus alter Zeit, heute in der modernen zivilisierten Gesellschaft nicht erwünscht.
Bei den Hunden sieht das Ganze wieder völlig anders aus. Dort sind diese Fähigkeiten sogar überlebenswichtig. Im Hunderudel herrscht eine ganz klare Hierarchie, diese wird niemals in Frage gestellt, ausser der Leithund kann seine Position nicht mehr ausüben und stellt eine Gefahr für das ganze Rudel dar.
Aggression, Dominanz, Unterwürfigkeit, Hierarchie, Überleben, Jagd, Fressen und gefressen werden. In der Natur ein völlig normales Gleichgewicht. Das penibel gepflegt wird von den Hunden. Raubtiere eben. Das Gesetz der stärkeren und mächtigeren Tiere.
Diese Eigenschaften vergessen viele HundebesitzerInnen, wenn sie sich einen Hund anschaffen. Diese urtümlichen Formen der Kommunikation, des Verhaltens. Leider möchte Mann und Frau Hundebesitzer dies nicht, dass ihr Hund diese Seiten zeigt. Auch im Zusammenleben soll der Hund gefälligst unsere zivilisierten Umgangsformen pflegen und lernen. Nur wird vielfach vergessen, dass es sich um eine Sprache und Umgangsform der Hunde handelt, die schon seit Gedenken funktioniert untereinander.
Wenn wir nun versuchen, unseren Hund zu vermenschlichen in dem wir ihm diese Eigenschaften abtrainieren, verurteilen, unterdrücken, verhindern, bestrafen, so arbeiten wir im Grunde gegen seine Natur.
Die klügere und für die Bindung und Teambildung wichtigere Lösung wäre, es zu verstehen und zu akzeptieren, dass der Hund anders kommuniziert, anders mit Artgenossen umgeht, anderes Situationen einschätzt, anders Konfrontationen löst, anders Begegnungen erlebt als wir Menschen.
Ist das Verständis und die Akzeptanz für das Verhalten erst einmal geschaffen, wird sich tiefes Vertrauen beiderseits einstellen und das Hund-Mensch Team kann zusammen in unserer modernen, schnellen und von Menschen geschaffenen Umwelt funktionieren.
