Gemeinsam einsam? Warum die Bindung so elementar ist.

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In vielen Coachings, erlebe ich immer wieder Hund-Mensch Teams die genau genommen nur durch die Leine verbunden sind. Vielfach höre ich den Wunsch, bei welchem der HundehalterIn sich eigentlich nur einen entspannten Spaziergang wünscht.

Es ist so mühsam mit meinem Hund, er hört nicht, er ist aggressiv, er zieht ständig an der Leine, er haut ab, er kommt nicht, er frisst alles vom Boden, er bellt ständig, er jagt alles, mein Hund ist autistisch , ich kann nicht mal telefonieren, ich kann kein SMS schreiben, ich kann nicht plaudern

So könnte es endlos weitergehen, wenn ich nachfrage, warum der Spaziergang bis jetzt nicht entspannt war. Wenn ich mir die Teams so ansehe, der HalterIn in seiner Welt, der Hund in seiner Welt „Gemeinsam einsam“!

Der HalterIn beschäftigt mit dem Smartphone, wichtige Mails checken, im Facebook posten, mit der Freundin diskutieren, SMS schreiben, Musik hören, Hauptsache abgelenkt. Der Hund am anderen Ende der Leine macht auch sein Ding, nämlich einfach Hund sein. Jeder lebt in seiner Welt die jedoch leider nur durch die Leine verbunden ist, sonst aber rein gar nichts gemeinsam hat.

Vielleicht ist es auch grade ein „Wochenende HundehalterIn“, der Hund durch die Woche im Hundetagesheim, bei Hundespazierdienst und sonst wo abgegeben. Dann der grosse Frust, meine Hund hat gar keine Bindung zu mir! Dies ist ja nicht verwunderlich.

In der Teambildung läuft alles über die Ver-Bindung. Bindung, Vertrauen, Respekt, dies sind elementare Faktoren, die Zeit brauchen um zu wachsen, sehr viel Zeit sogar. Als Team zusammenwachsen, gemeinsam durch Höhen und Tiefen gehen, Spass haben, gemeinsames Spielen, gemeinsame Erlebnisse machen die Bindung stark.

Gemeinsame Spaziergänge, bei welchen beide, Hund-und Mensch alle Sinne einsetzen können. Es ist erstaunlich, was unsere Sinne leisten können, wenn wir sie denn einsetzen und schärfen. Der Hund wird erstaunt sein, wenn sein HalterIn, wieder einmal seinen Hör-Seh-Tast-Riechsinn bewusst einsetzt und mit ihm zusammen die Welt entdeckt.

Wie spannend ist es doch schon einfach nur, den eigenen Hund zu Lesen-und zu Beobachten, wie er sich unter seines Gleichen verhält, seine Körpersprache, seine Mimik, seine Bewegungen unter verschiedenen Situationen verstehen zu lernen.

Sobald eine stabile vertrauensvolle Bindung da ist, fällt auf einmal auch der Abruf leichter, der Hund hört wieder, er nimmt mich wahr, die Aggressionen lassen nach, und so weiter.

Der Hund als soziales Säugetier, will mit uns in Team leben und arbeiten. Geben wir ihm doch die besten Voraussetzungen dafür und tun alles für eine gesunde Bindung.