Warum Hunde in der dunklen Jahreszeit besonders viel Ruhe und Schlaf brauchen

Viele Hunde wirken im Herbst und Winter ruhiger, schlafen mehr und haben ein geringeres Bedürfnis nach Action. Das ist kein Zufall – sondern tief in ihrer Natur verankert.

Der natürliche Rhythmus von Licht und Dunkelheit

In der Natur existiert nur das Sonnenlicht. Dieses Licht gibt den Takt vor: Wachsein, Aktivität, Nahrungssuche. Doch genauso wichtig wie das Licht ist die Dunkelheit. Sie ist keine „leere Zeit“, sondern ein essenzieller Raum für Regeneration, Heilung und Verarbeitung.
Mit der abnehmenden Tageslänge verlangsamen sich die natürlichen Rhythmen vieler Lebewesen – auch die unserer Hunde. Weniger Licht bedeutet für den Körper: Rückzug, Energiesparen, Erholung.

Schlaf ist mehr als nur Ausruhen

Schlaf bedeutet nicht einfach nur Stillstand. Währenddessen tritt das Bewusstsein in tiefere Ebenen ein. Erlebnisse des Tages werden verarbeitet, Reize sortiert und emotionale Eindrücke integriert.
 Man könnte es sich vorstellen wie einen tiefen Topf Erde, in dem Erinnerungen, Emotionen und Empfindungen eingebettet liegen. Erst im Schlaf bekommen sie den Raum, sich zu ordnen, zu wandeln und zu heilen.

Unsere moderne Welt – ein unnatürlicher Takt

In unserer heutigen Zivilisation leben wir mit künstlichem Licht. Wir haben uns daran gewöhnt, unser Energielevel den Anforderungen der Leistungsgesellschaft anzupassen – unabhängig von Tages- oder Jahreszeiten.
Dabei übergehen wir oft die Dunkelheit und bewerten sie als unproduktiv oder unnütz. Doch genau hier liegt ein Missverständnis: Regeneration braucht Zeit, Tiefe und Ruhe.
Unsere Hunde sind diesem natürlichen Rhythmus meist näher geblieben als wir. Sie spüren sehr genau, wann Rückzug nötig ist – auch wenn unser Alltag etwas anderes verlangt.

Was bedeutet das für Dich und Deinen Hund?

Gerade in der dunklen Jahreszeit gilt: weniger fordern, mehr fühlen.

  • Akzeptiere längere Ruhephasen und mehr Schlaf
  • Reduziere übermäßige Reize und Dauerbeschäftigung
  • Setze auf Qualität statt Quantität bei Spaziergängen
  • Schaffe bewusste Zeiten der Stille und Geborgenheit

Ein liebevoller Appell 🐾

Bitte überfordere weder Dich noch Deinen Hund. Gehe mit der natürlichen inneren Uhr der Jahreszeiten. Halte inne, spüre in Dich hinein und frage Dich:
 Welche Bedürfnisse stehen gerade wirklich an?
Manchmal ist das Wertvollste, was wir schenken können, nicht Aktivität – sondern Raum für Ruhe, Schlaf und tiefe Regeneration.